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Vorsorge des physischen Zusammenbruchs 

Vorsorge statt Nachsorge Teil 2

Im ersten Teil haben wir betrachtet, welche Herausforderungen für die Prävention mentaler Überlastung bestehen und was Lösungsansätze sein können. Im zweiten Teil soll es nun um den körperlichen „Blackout“ gehen.
„Unsere Gesellschaft ist im Wandel. Die demografische Entwicklung mit einer anhaltend niedrigen Geburtenrate, der erfreuliche Anstieg der Lebenserwartung und die damit verbundene Alterung der Bevölkerung sowie das veränderte Krankheitsspektrum hin zu chronischen Erkrankungen, wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Erkrankungen des Bewegungsapparates, Diabetes mellitus und psychische Erkrankungen sowie die Veränderungen in der Arbeitswelt mit steigenden Flexibilitäts- und Leistungsanforderungen erfordern mehr denn je effektive Maßnahmen der Prävention und Gesundheitsförderung.“ (Bundesministerium für Gesundheit)
Die Krankenkassen bezahlen zum Beispiel für Vorsorge, wie die Früherkennung von Krebs, Gesundheits-Check-ups, Zahnvorsorge-Untersuchungen und Schutzimpfungen sowie weitere mehr. Dazu gibt es ein Präventionsgesetz, welches 2015 verabschiedet wurde und Gesundheitsförderung und Prävention stärken soll. Es führte zu einer Erhöhung, der von den Krankenkassen dafür aufzuwendenden Mittel. 

Vorsorgeuntersuchung

Praxis-Check 

Die Praxis zeigt: die Vorsorgeuntersuchungen werden jedoch eher mäßig angenommen. Zuletzt hat die Pandemie dafür gesorgt, dass Vorsorgetermine oder Arztbesuche weniger genutzt wurden. Vor allem Männer sind sehr zurückhaltend, was den Arztbesuch betrifft. 

Warum fällt es uns auch bei unserer körperlichen Fitness/ Gesundheit schwer, trotz des meist besseren Wissens gesundheitsförderlich zu handeln? Die folgenden Fragen dienen als hilfreicher Impuls auf der Suche nach Antwort. 

  • Wie viele Schritte gehen sie täglich? (8.000 – 10.000Schritte gelten als Faustregel) 
  • Wie viel Wasser trinken Sie täglich? (ca. 1,5-2 Liter je nach Flüssigkeitsbedarf)  
  • Haben Sie gelegentlich Rückenschmerzen? Welche Ursachen sind Ihnen bekannt? 

Folgende Erfahrungswerte sollen ein klareres Bild zeichnen: 

  • Zahngesundheit ist vielen wichtig. Durch das Bonusheft-System ist hier die Teilnahme an der Vorsorge besonders hoch. Zähneputzen wird selbstverständlich mehrmals am Tag zur Vorbeugung von Zahnschmerzen durchgeführt. 
  • Den Rücken mit kleinen Übungen zu stärken oder einseitige Belastungen durch kleine Verhaltensänderungen zu verhindern, ist bei uns deutlich ungewohnter und seltener. Schaut man nach Japan, ist dort die Bewegungspause und der Frühsport vor Arbeitsaufnahme zum Teil unternehmensweit üblich. 
  • Der häufigste Grund für Arbeitsunfähigkeit in Deutschland sind nach wie vor Muskel-Skelett-Erkrankungen. Es gilt also auch weiterhin verhaltens- und verhältnisorientierte Prävention für die sitzenden und körperlich schwer arbeitenden Menschen anzubieten. 
  • Oftmals scheint es einfacher eine Schmerztablette einzunehmen, als über mögliche Ursachen nachzudenken und dafür Lösungen zu finden bevor sich Probleme chronifizieren. 
  • Zudem ist speziell das Thema „Männergesundheit“ eine besondere Herausforderung für Präventionsangebote. Welche Gedanken lösen bei unseren männlichen Lesern Begriffe wie „Prostatauntersuchung“ und „Ausgleichsgymnastik“ aus? Wir sind für Impulse dankbar. 
  • Gelegentlich hört man von einzelnen Männern, die den mit Stolz getragenen Bauch etwas skeptischer betrachten, wenn ihnen der Zusammenhang von Ernährungsgewohnheiten und Herz-/ Kreislauferkrankungen klar wird. 

    Ursachensuche & Lösungsideen 

    Ein Grund für dieses Verhalten ist meiner Meinung nach, dass wir die Welt nicht objektiv betrachten und unser Gehirn ressourcenschonend arbeitet. Dabei kommt es regelmäßig zu kognitiven Verzerrungen, sogenannten Bias, wie zum Beispiel durch die Verfügbarkeitsheuristik. Hier bewerten wir ein Risiko nicht nach ausführlicher Analyse von Daten und Fakten, sondern anhand unserer persönlichen Erfahrungen und Erinnerungen, die leichter verfügbar sind. In solchen Momenten spielen die gesellschaftlichen Bilder und erlebten Geschichten eine entscheidende Rolle.  

    Umso wichtiger scheint es, dass wir uns unserer eigenen Vorbildfunktion bewusst werden. Dass wir nicht nur für uns, sondern auch für andere zur Vorsorge gehen, es besprechbar machen und Möglichkeiten schaffen uns täglich ausreichend und gesund zu bewegen. 

    Dabei muss es nicht der Marathon in 2 Monaten sein, sondern wie James Clear in seinem Buch „Die 1%-Methode“ zeigt, sind es oft die kleinen Schritte, die einen langfristigen Erfolg bringen. 

    • Fangen Sie an kurze Wege zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu erledigen. 
    • Nehmen Sie die Treppe statt Rolltreppe oder Fahrstuhl 
    • Informieren Sie sich zu den empfohlenen Vorsorgeuntersuchungen. 

      Ihr Körper wird es Ihnen danken. 

      Wie bei der Prävention mentaler Überlastung, gibt es auch bei der physischen Gesundheiterhaltung verschiedene Ansätze. Aus dem verhaltensorientierten Ansatz heraus empfiehlt es sich, den Arbeitsplatz ergonomisch zu gestalten. Sie können Routinen entwickeln, Prozesse verändern, die Bewegung in den Arbeitsalltag integrieren, wie ein regelmäßiger Walk & Talk. Mit diesem oder anderen Bewegungsangeboten bei der Arbeit lässt sich auch der aktuelle Anspruch realisieren: Präsenztage im Büro attraktiver zu gestalten.  

      Wenn Sie das Thema Prävention interessiert, Sie gern etwas in Ihre persönliche Fitness investieren möchten bzw. Fragen oder Anmerkungen haben, freue ich mich über Ihre Rückmeldung und Ihre Kontaktaufnahme. 

       

       

       

       

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