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Blackout, der Systemausfall 

Vorsorge statt Nachsorge Teil 3

In den ersten zwei Teilen meiner Blogbeiträge ging es um die psychische und physische Gesundheit. Dieser dritte Teil betrachtet das Geschehen aus einer übergeordneten, ganzheitlichen Perspektive. Er beschäftigt sich im Speziellen mit einem flächendeckenden Blackout und unsere Präventionsmöglichkeiten. 

Wie gut sind wir vorbereitet? Was bringt uns die Investition in Prävention? Wird damit Panik geschürt oder verhindert? 

Unsere Innenministerin Frau Faeser rät in einem Handelsblatt-Interview im Mai zum Anlegen eines Notvorrats (siehe Empfehlungen des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe) als private Vorsorge für einen möglichen Krisenfall. Sie nennt explizit das Beispiel Stromausfall/ Blackout. 

Blackout

Wir spüren deutlich die Folgen des Krieges in der Ukraine. Preise entwickeln sich zunehmend dynamischer, einzelne Versorgungs- oder Logistiklücken machen sich in den Supermärkten bemerkbar. Die Pandemie scheint noch immer nicht überwunden und die Folgen des Klimawandels sind noch nicht im kollektiven Bewusstsein angelangt. Ein wohliges Gefühl von Sicherheit scheint in weiter Ferne. 

Hilft es uns, das Beste zu hoffen, sich wegzugucken und negative Themen auszufiltern? In Maßen sicherlich. Insbesondere wenn wir kaum Handlungsmöglichkeiten haben. Ein Notvorrat, um ca. 10 Tage mit Lebensmitteln und Medikamenten versorgt zu sein ist aber eine solche Möglichkeit. Nicht für alle, weshalb es eine starke Gemeinschaft braucht, die sich in der Krise gegenseitig helfen kann. Leider verlassen sich laut einer Umfrage aktuell 2/3 der Bevölkerung auf andere bzw. den Staat. 

Ich stelle mir ein Boot mit 3 Personen vor. 1 hat eine Schwimmweste dabei, 2 nicht. Wenn das Boot kentert, werden sich die 2 an dem 1 festhalten. Leider ist das Funkgerät versunken und es kommt keine Hilfe von außen. Wird diese Geschichte gut enden? Wäre es nicht wenigstens für 2 möglich gewesen eine Schwimmweste mitzunehmen? 

Warum fällt es uns auch bei einem so wichtigen Thema schwer rechtzeitig vorzusorgen? 

Zum einen liegt es daran, dass die negativen Konsequenzen einer unterlassenen Vorsorge nicht unmittelbar, sondern erst im Krisenfall eintreten. Des weiteren lässt sich mit dem present bias beschreiben, dass wir lieber jetzt einen Nutzen haben als durch Prävention später. Zudem müssten wir auch der Vorhersage vertrauen, dass die Krise (z.B. ein Blackout) eintritt und unsere Vorsorgemaßnahmen hilfreich wären. Meist gibt es dafür keine Erfahrungswerte, weil naturgemäß solch schwere Krisen selten oder doch möglicherweise nie eintreten. Daten und Fakten wiederum werden auf Grund der Verfügbarkeitsheuristik (siehe 1. Teil der Blog-Trilogie) falsch eingeschätzt. 

Zum anderen gibt es eine zu optimistische Einschätzung der Leistungsfähigkeit von Staat sowie Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS). Für viele ist just-in-time und ständig erreichbare Hilfe die Normalität. Dass das bei einem Blackout nicht mehr der Fall ist, ist nur schwer vorstellbar. 

Darum hier ein paar Ursachen, die beschreiben, warum ein systemischer Blackout immer wahrscheinlicher wird: 

  • Viele der in Deutschland genutzten Anlagen sind zum Teil veraltet und die Wartung und Instandhaltung wird auch durch Materialengpässe erschwert. 
  • Die Energiewende sorgt für Netzengpässe und herausfordernden Netzspitzen. 
  • Die Zunahme von Schaltvorgängen erhöht die Wahrscheinlichkeit von Schaltfehlern. 
  • Die Primärenergie ‚Erdgas‘ kann durch den Konflikt mit Russland ausfallen oder in so geringem Maße vorrätig sein, dass die Versorgungssicherheit gefährdet ist. 
  • Pandemiebedingt kommt es zu einem hohen Krankenstand. 
  • Der Klimawandel verursacht mehr Extremwetterereignisse. 
  • Es finden vermehrt Cyber-und Terrorangriffe im Besonderen auf die kritische Infrastruktur statt. 

    Angst ist kein guter Ratgeber, Prävention schafft hingegen Sicherheit und reduziert Angst. 

    Darum können wir nur nahelegen sich mit diesem überaus wichtigen Thema, der Krisenvorsorge zu beschäftigen. 

    • Informieren Sie sich als Privatperson auf der Homepage des BBK über nützliche Tipps.  (u.a. die oben genannte Empfehlung zur Notbevorratung) 
    • Beschäftigen Sie sich ernsthaft mit dem Szenario „Blackout“. Welche Ausfälle würden Sie abhängig von fremder Hilfe machen? Können Sie an diesen Stellen selbst vorsorgen? 
    • Tauschen Sie sich mit Ihrem Umfeld aus. So erfahren Sie wie präventiv andere agieren und können selbst informiert sensibilisieren und Panikmache relativieren. 

    Organisationen, die das Thema Prävention interessiert, die gern etwas in Ihre organisationale Fitness bzw. Zukunftsfähigkeit investieren möchten, stehen wir gern beratend zur Seite. 

     

     

     

     

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